Richtfest

Am 9. August hatte ich zum Richtfest eingeladen. Neben Freunden und Bekannten kamen natürlich auch die Nachbarn vom Platz.

09 August 2014

In den letzten beiden Wochen war richtig Knochenarbeit angesagt. Erst wurde die Ostseite mit dem Stülp-Profil geschlossen. Dabei gleichzeitig ein Gerüst aufgebaut, weil an der Seite schlecht mit der Leiter zu arbeiten ist.


Danach wurden die beiden Fenster eingebaut, das kleine vom Bad sitzt heute noch provisorisch drin, das große im Wohnbereich ist fertig eingebaut.


Die größte Aktion stand dann bevor: die Alubleche für das Dach waren geliefert und wollten montiert werden. Ich zerbrach mir den Kopf darüber, wie man wohl sicher auf dem Dach arbeiten kann. Die einzig wirklich sichere Lösung schien mir eine Arbeitsbühne zu sein. Diese wurde dann kurzerhand angemietet. Am Wochenende 2. und 3. August brachte ich dann das Dach auf. Erst die Traufkämme anbringen, dann die Traufbleche. Vorher waren schon die Dachsparren passend auf Schnur abgeschnitten worden, um eine saubere Flucht zu erreichen. Nach den Traufblechen die Trapezbleche. Alle Bleche hatte ich mir im Internet bestellt und gleich auf Maß schneiden lassen. Sie sind alle mit Anti-Tropf-Folie beschichtet. Insgesamt wiegt das Dachblech mit allen Schrauben und Kalotten noch nicht mal 70 kg... aber es waren über 300 Schrauben, die ich aus dem Korb der Bühne heraus verarbeiten musste !! Nach den Trapezblechen noch die Ortgangbleche und zum Schluss die Firstbleche. Das Dach war fertig - und ich auch. Nach dieser Aktion brauchte ich erst mal 2 Tage ohne Baustelle.


Am 6. August raffte ich mich dann wieder auf, um die Haustür und das große Fensterelement zu montieren. Das feststehende Element war kein Problem, relativ leicht und gut zu verarbeiten. Aber die Haustür: der Rahmen wiegt 10 kg, die Glastür 40 kg. Und die Tür wollte erst ausgehängt und dann wieder eingehängt werden. Aber auch das habe ich hinbekommen. Ein herrliches Gefühl, als ich das erste mal die Haustür schließen konnte: 1.450 kg Haus, und jedes Kilo habe ich selbst verarbeitet, jede Schraube kenne ich mit Namen...


.Endlich war es soweit: der Rohbau steht und ist geschlossen, der immer wiederkehrende Starkregen und die Gewitter können dem Bau jetzt nichts mehr anhaben (es sei denn, der Blitz schlägt ein...). Wenn die Witterung jetzt mal stabil trocken bleibt, wird die Außenseite gestrichen. Erst mit weißer Grundierung und dann mit der Endfarbe.


Für den 9. August hatte ich dann zum Richtfest eingeladen. Morgens um 11 Uhr standen schon die ersten Besucher vor der Tür, und so ging es den ganzen Tag weiter. Welche Freude dabei: alte Freunde aus VW-Bus-Tagen meldeten sich. Wir hatten seit etwa 15 Jahren keinen Kontakt mehr, und jetzt hatten sie mich über die Website wiedergefunden. Am späten Nachmittag kamen die Nachbarn vom Platz und es wurde voll. Meine alten Freunde Rainer und Anne holten die Gitarre heraus und fingen an zu singen. Andächtige Stille. Irgendwann stellte Johann das Richtbäumchen aufs Dach und ich war glücklich und stolz. Auf mein Haus, die Nachbarn und die Freunde.


Am späteren Abend ging ich dann noch mit Familie und Freunden essen. Als wir zurückkamen, war das Haus über und über mit rot-weißem Flatterband geschmückt. Auf dem Foto ist nicht mehr so viel davon übrig, weil meine Frau gleich wieder aufräumen wollte, bevor ich ein Foto gemacht hatte.