in einem Tiny House leben bedeutet, eine riesige Menge an persönlicher Freiheit zu gewinnen. Ich spare Geld für den Bau und den Unterhalt ein, gar nicht zu reden von den Vorteilen für die knappen Ressourcen der Erde, Wasser und Energie. Fressen derzeit die Miete und die Nebenkosten noch etwa 30-35% meines monatlichen Einkommens auf, so reduziert sich das demnächst auf ein Minimum. Und meine Zeit kann ich endlich mit den Dingen zubringen, an denen ich wirklich Freude habe. Ohne schon wieder daran zu denken, dass der Rasen gemäht werden muss, das Bad renoviert usw. Ich arbeite seit Jahren nur noch für andere Leute: erst mal für das Finanzamt und die gesetzlichen Versicherungen, dann für den Vermieter und die Energielieferanten. Danach kommen die Lebensmittelversorger, der Autohändler, die Telefongesellschaft usw. Was mir am Ende des Monats bleibt, ist nur ein Trinkgeld.
Zehn Gründe für ein Tiny-House
1. Geringere Baukosten: weniger Baumaterial und
Handwerkerkosten. Je nach Ausstattung können die Kosten
pro Quadratmeter zwar höher sein als bei einem
konventionellen Haus, durch die geringe Größe sind die
Gesamtkosten aber deutlich geringer (ich kalkuliere mit
insgesamt maximal 20.000 Euro).
2. Weniger Energieverbrauch zum Heizen und ggfs. Klimatisieren. Für wenige Kubikmeter Wohnraum ist der Aufwand logischerweise viel geringer. Da viele Tiny-Houses auf Anhängern stehen, können sie auch im Sommer in den Schatten eines Baumes gefahren werden und im Winter an einen sonnigen Platz. Auch die Verwendung von selbst erzeugter Energie ist viel einfacher zu realisieren, zum Beispiel Solar-Energie zur Warmwasserbereitung, Photovoltaik-Anlagen und passive Solarheizung.
3. Geringerer Wasserverbrauch und weniger Müll. Wer sein Trinkwasser nicht aus der Leitung bezieht und seinen Müll ohne Mülltonne entsorgen will, der reduziert automatisch den Verbrauch. Für mich steht heute bereits fest, dass ich spätestens mit Einzug in das Haus möglichst nur noch regional einkaufen werde, also direkt beim Erzeuger oder auf dem lokalen Wochenmarkt. Dabei reduziert sich die Menge an Verpackungsmüll ganz automatisch. Was noch im klassischen Supermarkt gekauft wird, wird gleich vor Ort entpackt und der Müll dem Verkäufer überlassen. Außerdem werde ich so weit als möglich auf alle Gegenstände aus Kunststoff verzichten (was nicht leicht sein wird).
4. Weniger Unterhaltungs- und Reparaturaufwand. Derzeit bewohne ich ein Haus von etwa 100 qm Wohnfläche mit einem ca. 1.000 qm großen Garten. Mit der Arbeit ist eigentlich gar nicht hinterher zu kommen, ist eine Ecke fertig, kann ich an der nächsten schon wieder anfangen. Die Lebensqualität, sprich Freizeit, leidet deutlich darunter. Aber nicht nur das: Monat für Monat zahle ich 140 Euro für Gas, 140 Euro für Strom und 60 Euro für Wasser. Dazu noch die Grundsteuer, die Müllabfuhr und die Versicherung. Und dabei wird bei uns schon sparsam gewirtschaftet. In meinem Tiny-House rechne ich mit maximal 30 Euro im Monat für Strom.
5. Weniger Landverbrauch und damit ökologisch besser, denn die Menge an Fläche, die täglich weltweit zubetoniert wird für Häuser und Industrieanlagen ist immens. Kleinere Grundstücke bedeuten auch einen geringeren Kaufpreis und damit ggfs. auch weniger bis gar keine Schulden auf der Bank. In unserer derzeitigen weltwirtschaftlichen Lage ein klares Plus, aber dazu später mehr.
6. Weniger Vernichtung von Lebensmitteln. Wie das heute so üblich ist, wird der Kühlschrank vollgepackt und nach einiger Zeit das weggeworfen, was schlecht oder unbrauchbar geworden ist. Wer dagegen aus dem Küchenfenster in seinen eigenen Garten oder das Hochbeet schaut, der kauft weniger. Zwangsläufig auch, weil vielleicht der Kühlschrank nicht mehr so groß ist. Gut für den Geldbeutel, gut für die Umwelt und gut für die Figur :-=)
7. Keine Grundsteuer. Es ist ja kein Haus, das da auf dem Anhänger steht, sondern nur ein Ladegut. Deswegen braucht es ja auch keinen TÜV.
8. Keine öffentliche Brandversicherung. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann ja versuchen eine Versicherung zu bekommen, aber ich glaube, die privaten Versicherer werden noch gar nicht wissen, wie man so etwas einordnen kann
9. Keine Zinsen an die Bank bezahlen, ein schöner Gedanke. Tiny Houses sind so preiswert herzustellen, da ist die Bank normalerweise überflüssig. Und wenn doch: ob ich 20.000€ Schulden habe oder 200.000€ das macht einen ordentlichen Unterschied.
10. Mehr frei verfügbares Einkommen. Klar, wenn ich an die Bank nichts zahlen muß, weder Strom noch Gas oder Öl und Wassergeld zahle, dann bleibt in meiner eigenen Tasche viel mehr übrig. Mit dem ersparten Geld kann ich mir schöne Einrichtungsgegenstände kaufen, oder statt im Supermarkt um die Ecke lieber auf den Wochenmarkt gehen, oder zum Metzger um die Ecke anstatt zum Discounter. Oder ich leiste mir öfters mal einen schönen Urlaub. Und, und, und .......